Begeistert von Ministrantenarbeit
Tobias Bienert ist neuer Referent für Ministrantenpastoral im Erzbistum Bamberg
Bamberg. „Die Ministrantenarbeit war schon immer mein Steckenpferd“, freut sich Tobias Bienert auf seine zukünftigen Aufgaben. Nachdem die Stelle fast ein Jahr lang vakant war, ist der 30-Jährige ab September neuer Referent für Ministrantenpastoral im Erzbistum Bamberg. Im Interview erzählt er, was ihn zu dem Stellenwechsel bewogen hat, welche Pläne er für seine zukünftige Tätigkeit hat und was er als zentrale Herausforderung der Ministrantenpastoral ansieht.
Herr Bienert, Sie waren in den letzten Jahren als Pastoralreferent in der Erzdiözese Bamberg tätig. Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?
Ich war schon von klein auf ehrenamtlich in meiner Heimatgemeinde St. Otto in Lauf an der Pegnitz aktiv – zuerst als Ministrant, später als Oberministrant, Jugendgruppenleiter und auch als Mitglied im Pfarrgemeinderat. Wie jeder junge Mensch habe ich mir kurz vor dem Abi natürlich die Frage gestellt, welchen Job ich mal machen möchte. Mir war und ist es dabei vor allem wichtig, auch beruflich meinen Glauben leben und weitergeben und gleichzeitig andere Menschen ein Stück weit begleiten zu können. Durch mein Engagement in der Gemeinde hatte ich schon den Beruf des Pastoralreferenten kennengelernt und so war für mich schnell klar, dass das genau das Richtige für mich ist.
Ab September werden Sie als Referent für Ministrantenpastoral arbeiten. Was hat den Anstoß für den Stellenwechsel gegeben?
Die Ministrantenarbeit war schon immer mein Steckenpferd. Ich habe selbst gute Erfahrungen als Ministrant und Oberministrant gemacht und war auch als Pastoralreferent für die Minis in St. Marien Coburg zuständig. Es ist toll zu sehen, wie viele Kinder und Jugendliche interessiert sind und sich engagieren wollen. Ich bin davon überzeugt, dass es wichtig ist, Zeit und Manpower zu investieren, um ihnen dazu die Möglichkeit zu geben. Die Ministrantenarbeit begeistert mich außerdem auch, weil sie so vielfältig ist. Man kann richtig coole Sachen mit den Kindern und Jugendlichen machen – sowohl im liturgischen und spirituellen Bereich als auch im Hinblick auf ihre Persönlichkeitsentwicklung.
Was haben Sie sich für Ihre neue Stelle vorgenommen?
Zunächst ist es mir wichtig, mich erst einmal einzuarbeiten, anzukommen und nicht von vorneherein alles anders machen zu wollen. Meine Vorgänger haben sehr gute Arbeit gemacht und deshalb ist es erst einmal ein Ziel von mir, dass alles so weiterläuft wie bisher. Auf längere Sicht könnte ich mir natürlich auch vorstellen, das ein oder andere neu zu strukturieren, wenn dies notwendig erscheint, und zu überlegen, was man vielleicht besser machen könnte. Ich hoffe dabei auch auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Mini-AK [Ministranten-Arbeitskreis]. Eine der ersten Aufgaben wird es wohl sein, das Startpaket für die Oberministranten zu überarbeiten und auf den neuesten Stand zu bringen, damit diese eine aktuelle Arbeitshilfe zur Hand haben. Generell ist es mir wichtig, dass die Oberministranten weiterhin durch Fortbildungen in verschiedenen Bereichen unterstützt und dass der Austausch zwischen ihnen auch in Zukunft gefördert wird. Alles andere wird die Zeit zeigen. Ich bin auf jeden Fall offen für Neues.
Gibt es etwas, auf das Sie sich besonders freuen?
Zunächst freue ich mich auf die neue Herausforderung ganz allgemein. Ich habe das Jugendamt der Erzdiözese als wunderbaren Arbeitgeber kennengelernt - mit einer genialen Atmosphäre und netten Kolleginnen und Kollegen. Vor allem freue ich mich aber auch darauf, weiterhin Kontakt mit vielen Menschen zu haben, zum Beispiel mit den Verantwortlichen für die Minis in den Pfarreien, und nicht nur im Büro zu sitzen. Ich bin schon sehr gespannt auf die vielen neue Personen und Ideen, auf die ich treffen werde.
Was sehen Sie als zentrale Aufgabe der Ministrantenpastoral im Allgemeinen an?
Eine der wichtigsten Aufgaben ist meiner Meinung nach, den Kindern und Jugendlichen im Hinblick auf ihre Ministranten-Tätigkeit ein gesundes Selbstbewusstsein mit auf den Weg zu geben. Sie sollten erkennen: Mini-Sein ist nicht out, sie brauchen sich nicht dafür zu schämen, dass sie sich in der Kirche engagieren, sondern den Mehrwert darin entdecken. Die Ministrantenpastoral hat die Aufgabe, die Minis in ihrem eigenen Glauben, der ganz unterschiedlich sein kann, zu stärken und ihnen so dieses Selbstbewusstsein mitzugeben.
Was verändert sich durch den Stellenwechsel denn für Sie persönlich?
In Coburg habe ich mich sehr wohl gefühlt und viele sympathische Menschen kennenlernen dürfen. Das alles zu verlassen, fiel nicht leicht. Nun bin ich von Coburg nach Bamberg gezogen, was sich aber ein bisschen anfühlt wie ein Zurückkehren in die Heimat, da ich ja schon fünf Jahre hier studiert habe. Ich habe in Bamberg viele Bekannte und Freunde und fühle mich auch hier sehr wohl.
Mit welchen drei Wörtern würden Sie sich selbst beschreiben?
Kontaktfreudig, kreativ und positiv denkend.
Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihre neue Tätigkeit!
Zur Person
Tobias Bienert wurde am 10. Dezember 1983 in Lauf an der Pegnitz geboren, wo er auch zur Schule gegangen ist und 2003 sein Abitur gemacht hat. In seiner Heimatgemeinde St. Otto war er in verschiedenen Bereichen ehrenamtlich aktiv. Von 2003 bis 2009 studierte er Katholische Theologie in Bamberg und Innsbruck. Nach seinem Diplom war er zunächst als Pastoralassistent und seit 2012 als Pastoralreferent im Seelsorgebereich St. Marien Coburg/Bad Rodach tätig. Ab September 2014 arbeitet Tobias Bienert als Referent für Ministrantenpastoral im Erzbistum Bamberg.