Jugendpastoral als Herzensangelegenheit
Alexander Bothe, Referent für Ministrantenpastoral in der Erzdiözese Bamberg, wird neuer Referent für Ministrantenpastoral und Liturgisch/Kulturelle Bildung bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz
Bamberg/Düsseldorf. „Ich bin zuversichtlich, entdeckungsfreudig und habe viel Freude an der Begegnung mit Menschen und der Welt.“ So beschreibt sich Alexander Bothe selbst. Nach eineinviertel Jahren als Referent für Ministrantenpastoral im Erzbistum Bamberg wird der 41-Jährige ab November bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) in Düsseldorf arbeiten. Seine neue Aufgabe: Referent für Ministrantenpastoral und Liturgisch/Kulturelle Bildung. Dem Abschied von Bamberg und dem Neubeginn in Düsseldorf sieht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen.
Ab November arbeitest du als Referent für Ministrantenpastoral und Liturgisch/Kulturelle Bildung bei der afj. Warum hast du dich für den Stellenwechsel entschieden?
Vor allem wegen der Leidenschaft, mich für die Gemeinschaft unserer Kirche und die Jugendpastoral einbringen zu dürfen - gerade in der interessanten und herausfordernden Zeit, die wir in der Gesellschaft und in der Kirche momentan erleben. Dies zugleich vor dem Hintergrund, dass Papst Franziskus auch die Ortskirchen in die Pflicht nimmt und den Blick besonders auf die Möglichkeiten ihrer Verantwortung richtet. Mich fasziniert die Aussicht, gemeinsam mit den verschiedenen Verantwortungsträgern und dem Team der afj dazu beitragen zu können, Jugendlichen Räume für ihren Glauben zu geben und den Geist, der unter vielen von ihnen herrscht, spürbar zu machen. Kurz gesagt: Ich freue mich auf die vielen Herausforderungen, die meine neue Stelle mit sich bringt, der ich aber genau deshalb auch mit großer Demut und mit riesigem Respekt begegne.
Welche Aufgaben erwarten dich konkret als Referent bei der afj?
Meine neue Stelle umfasst drei Säulen: Die Ministrantenpastoral, den Bereich Liturgie und Kultur, sowie die Verantwortung für den Ökumenischen Jugendkreuzweg. Alles in allem geht es also darum, die Lebens- und Glaubenswelten von Jugendlichen so zu reflektieren, dass sie in enge Verbindung mit Gottesdienst und Liturgie gebracht werden können. Ein konkretes und zentrales Projekt in nächster Zeit wird die Romwallfahrt sein, die nächstes Jahr im August stattfindet.
Was hast du dir für deine neue Stelle vorgenommen?
Etwas ganz Schlichtes: gut zuzuhören, was das Glauben, Hoffen, Suchen, Fragen der Jugendlichen ausmacht, um die es dem Referat in Verbindung von Deutscher Bischofskonferenz mit den diözesanen Verantwortlichen der unterschiedlichen Bereiche ja letztlich geht. Von hier aus verstanden sind die Jugendlichen es, die mittelbar und unmittelbar meine eigentlichen Arbeitgeber sind.
Was ist für dich zentrale Aufgabe der Jugendpastoral im Allgemeinen?
Im Johannesevangelium antwortet Jesus auf die Frage seiner Jünger, wo er wohne, „Kommt und seht!“. Jugendliche dabei zu begleiten, mit Jesus aufzubrechen, ihm zu folgen, ist für mich die Hauptaufgabe der Jugendpastoral. Das heißt, dazu beizutragen, dass es Menschen und Orte für Jugendliche gibt, mit und an denen sie sich auf die Suche nach Jesus Christus in dieser Welt begeben können.
Wenn du auf die letzten eineinviertel Jahre als Mini-Referent in Bamberg zurückblickst: Was nimmst du aus dieser Zeit mit?
Vor allem riesige Dankbarkeit: für all die Möglichkeiten, die Unterstützung und das Vertrauen von allen amtlichen, hauptberuflichen und ehrenamtlichen Seiten, die mir hier geschenkt wurden; dafür, meine Arbeit als Teil eines einzigartigen Teams des Mini-AK (Ministranten-Arbeitskreises) getan haben zu dürfen, das tolle Projekte verwirklicht oder nun unmittelbar in die Startlöcher gebracht hat. Dazu gehören zum Beispiel unser neuer Online-Shop, Schulungen für Oberministranten, eine neue interaktive Arbeitshilfe, mobile Wochenenden direkt für Minis in den Pfarreien und Großveranstaltungen wie der Diözesantag für alle Minis oder der jährliche Oberministrantentag, den es in Zukunft übrigens auch extra für alle neuen Oberminis geben soll. Der Mini-AK besteht aus zahlreichen reich talentierten, loyalen, begeisternden und begeisterten Menschen, ob ehrenamtliche junge Erwachsene, pastorale und pädagogische Kolleginnen oder Diözesanjugendpfarrer.
In knapp drei Wochen geht es nach Düsseldorf. Was wirst du an Bamberg vermissen?
Vor allem die Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, und natürlich meine Freunde hier. Außerdem mag ich den Bamberger Dom als Kirche, als spirituellen Ort, sehr gerne. Schließlich werden mir auch der Hain und das kleinstädtische, sehr reiche kulturelle Leben in Bamberg fehlen – dazu gehören für mich Veranstaltungen wie die Calderon-Festspielen genauso wie die zahlreichen kleinen Cafés oder die vielen Antiquariate.
Und worauf freust du dich neben den beruflichen Herausforderungen in deiner neuen Heimat?
Vor allem darauf, in der Nähe meines kleinen Patenkindes zu sein. Außerdem auf die Breite unterschiedlichster Angebote in Düsseldorf und Umgebung - Kunst und Kultur, Geschichte und Architektur machen mich schon neugierig. Und ich mag den Rhein.
Zur Person
Alexander Bothe wurde 1972 in Groß-Gerau geboren. Aufgewachsen ist er in Oberasbach in Mittelfranken, wo er erste Erfahrungen als Ministrant und in der Jugendarbeit sammeln konnte. Nach seinem Schulabschluss und einer Banklehre in Nürnberg hat sich Alexander Bothe für ein Theologie-Studium in Bamberg entschieden. Im Anschluss war er zunächst in Forschung und Lehre an der Uni und in der Schule tätig. Ehrenamtlich hat er sich sowohl auf diözesaner als auch auf internationaler Ebene immer für die Ministranten- und Jugendpastoral engagiert, die er selbst als seine Herzensangelegenheit bezeichnet. Zum Beruf machen konnte er diese zunächst als Jugendseelsorger im Jugendbildungshaus Burg Feuerstein in Ebermannstadt. Seit September 2012 arbeitete Alexander Bothe als Referent für Ministrantenpastoral beim Erzbischöflichen Jugendamt Bamberg.