Tausche Albe gegen Trikot
Geprägt von Teamgeist und Fairness war das diözesane Ministrantenfußballturnier in Viereth. Gewinner sind St. Josef Gaustadt und St. Bonifaz/St. Lioba Nürnberg
Bamberg/Viereth. Am Altar sind sie stets eilends zur Stelle, am Ball auch. Gemäß des Wortursprungs – lateinisch ministrare bedeutet dienen – sind die Ministranten des Erzbistums Bamberg allsonntäglich und werktags im Dienst für Gott und die Gemeinde. Gemeinschaftssinn wird groß geschrieben. Dass dieser Dienst auf das gemeinsame Ballspiel ausgeweitet werden kann, zeigte sich am Tag der Deutschen Einheit, als rund 120 Ministranten des Erzbistums in zwölf Teams nach Viereth strömten. Unter der Organisation von Diözesanjugend- und Ministrantenpfarrer Detlef Pötzl, Alexander Bothe, Referent für Ministrantenpastoral, und dem Mini-AK wurden die zwei Mannschaften ermittelt, die beim Bayern-Cup 2014 für die Erzdiözese spielen.
Einzige Voraussetzungen für die Nachwuchskicker: sie mussten nachweislich, aktiv beim Altardienst sowie Gewinner ihres Dekanatsministrantenturniers zu sein. Klar, dass das nur mit Teamgeist gelingt. „Ministranten sind Teamplayer. Sie wissen, dass sie in einer großen Gemeinschaft stehen, in der jeder seinen Platz und seine Aufgabe hat. Beim Fußballspiel zeigt sich das auch. Ich freue mich über den Einsatz der Minis – nicht nur beim Sport sondern auch in der Gemeinde, über ihre Begeisterung am Fußball und über ihre Freude an der Gemeinschaft“, so Detlef Pötzl.
Eigenschaften, die auch die jungen Ministranten aus St. Josef in Gaustadt besitzen, versicherten die elfjährigen Luca und Kai. „Wir sind im Dekanatsturnier erst Dritter, letztes Jahr Zweiter und heuer Erster geworden“, erzählte der 13-jährige Antonio. „Wir waren beim Diözesanturnier zum ersten Mal dabei und haben gleich gewonnen“, jubelte der zwölfjährige Marian nach dem 5:3-Finalsieg im Siebenmeterschießen gegen St. Gertud Wachenroth. „Weil wir Teamgeist und Zusammenhalt bis zum Schluss gezeigt haben“, betonte der zwölfjährige Maximilian. Der gleichaltrige Nico ergänzte: „Am wichtigsten ist Fairness in der Mannschaft und gegenüber der anderen.“ Die zeigte sich beim Turnier auf den Plätzen des 1. FC 1927 Viereth, die der Verein kostenfrei zur Verfügung stellte. „Die Ministranten sind äußerst nette und aufgeschlossene junge Leute“, lobte Ehrenvorsitzender Dieter Pflaum und verspricht: „Gerne laden wir sie nächstes Jahr wieder ein.“
Mit Eifer und Begeisterung kickten die Junioren U 14 und die Senioren ab 14. Es zeigten sich mal enge, mal weniger enge Partien. „Immer fair und spielerisch hoch-wertig“, lobte Bothe. Oft wurde die Hand nach Zweikämpfen gereicht und Fairness bei strittigen Situationen gezeigt. Sichtlich beherzten alle den Gedanken, den Pötzl eingangs in einer kurzen Andacht nach 2 Tim 2,5 herausstellte: „Und wer an einem Wettkampf teilnimmt, erhält den Siegeskranz nur, wenn er nach den Regeln kämpft.“ Umso schwerer fiel es den vier Unparteiischen, den Fairplay-Pokal zu vergeben, über den sich schließlich die Junioren Mariä Heimsuchung Bühl und die Senioren aus Mariä Himmelfahrt Neunkirchen freuen konnten.
Eng waren viele Partien: Drei der KO-Runden-Spiele der Senioren mussten per Verlängerung und Neunmeterschießen entschieden werden. Zweifelsohne das spannendste Spiel war das Finale. Drei Mal ging St. Marien aus Markt Bibart in Führung, zwei Mal glichen St. Bonifaz/St. Lioba Nürnberg aus. In der Verlängerung machten sie erneut einen Rückstand wett, bis sie beim Neunmeterschießen die Nerven behielten: 6:4 das Resultat. Wie die Junioren von St. Josef in Gaustadt freuen sich die Nürnberger auf den 4. und 5. April 2014. Dann vertreten beide die Erzdiözese Bamberg beim Bayern Cup der Ministranten in Mindelheim. Doch vorher, verrät der zwölfjährige Florian, präsentieren die Gaustadter ihren Pokal stolz bei der Kirchweih am Wochenende.
Platzierungen des Diözesan-Ministranten-Fußballturniers
Junioren: 1. St. Josef Gaustadt; 2. St. Gertrud Wachenroth; 3. St. Antonius Oberkotzau; 4. St. Martin Döringstadt; 5. St. Stefan Nürnberg; 6. Mariä Heimsuchung Bühl.
Senioren: 1. St. Bonifaz/St. Lioba Nürnberg; 2. St. Marien Markt Bibart; 3. St. Georg Höchstadt; 4. St. Konrad Hof; 5. St. Jakobus Thurndorf; 6. Mariä Himmelfahrt Neunkirchen.